Wir wechseln von Nord-Holland nach Frysland. Die blau-weißen Fahnen mit roten Herzen begegnen uns jetzt überall. Die Sonne lacht vom Himmel. Endlich kaum noch Wind und wir können mal wieder Vitamin D tanken. Unsere Laune steigt und wir genießen die ersten richtigen Sonnenstrahlen im April. Wir beschließen, nun am Ijsselmeer rechts gen Süden zu fahren.

Die erste Nacht verbringen wir in Franeker – wir trauen uns nicht, direkt am Wasser zu stehen, wollen lieber windgeschützt übernachten und finden an einem Park einen kleinen Campingplatz. Wir werden herzlich willkommen geheißen. Kriegen Schlüssel für das Sanitärgebäude ohne Pfand oder Angabe des Namens – wir haben bisher nur freundliche Holländer kennen gelernt.

Und das Beste für die Kids: es gibt eine Indoor-Hölle. Sie sind happy! Draußen ist schönstes Wetter und wir sitzen drinnen. Leben am Limit, zwischen lauten holländischen Kindern – aber unsere zwei dazwischen und glücklich. Sie haben halt auch Wünsche und Bedürfnisse. Und solange wir gegenseitig auf uns achten, klappt es auch wirklich harmonisch auf engen Raum. Streit und Zickereien gibt es diesen Urlaub bisher eigentlich gar nicht – haben wir das überhaupt verdient? 🙂

Harlingen wird unser nächster Zwischenstop. Wir sammeln Strandgut, bummeln über den Hafenkai (mit sehr viel Wind) – zudem üben wir schon mal Whalewatching für Island (noch 95 Tage übrigens). Wir finden es auch gut, dass das Parken in allen Orten bisher für uns kostenlos war tagsüber. Das war bisher wirklich entspannt.

Die nächste Nacht verbringen wir auf einem kleinen Mini-Camping (Sotterum) hinter dem Deich. Wir Eltern genießen Paarzeit und schauen dem Sonnenuntergang zu; die Kids freuen sich über das WLAN am Platz 🙂 und wir treffen zufällig Hildesheimer, die hier auch eine Nacht verbringen.

Besonders schön am nächsten Morgen ist die Schafherde, die über den Deich zieht und dazu die vieeeelen Gänse am Himmel – das alles können wir alleine für uns genießen. Niemand ist weit und breit zu sehen. Herrlich. Nachdem die Kids noch mit dem Hofhund gespielt und die Spielgeräte getestet haben, geht es weiter.

Tagsüber stoppen wir am Strand von Workum. Der Parkplatz ist leer – der Strand ebenso und wir sind die ersten Gäste des Tages im Strandrestaurant. Wir gönnen uns Kibbeling und Pommes. So kitschig wie es jetzt gerade wirkt – es ist wirklich harmonisch und entspannt.

Unsere letzte Nacht am Ijsselmeer verbringen wir auf einem Bauernhof Camping am Mirnser Klif. Emma ist seelig. Besonders der zutrauliche plüschige Schafbock hat es ihr angetan – und die neunjährige Mila aus dem Emsland wird ihre neue Freundin. Rieke setzt erst kurz vor der Abfahrt am nächsten Tag überhaupt erst einen Fuß aus dem Womo. Es war ziemlich viel Bewegung in den letzten Tagen gewesen und wir haben ihr eine Pause gegönnt. Wir Eltern haben noch etwas Zeit für uns. Suchen einen Geocache im angrenzenden Waldstück und freuen uns über das kleine Strandstück, nur einen Steinwurf vom Platz entfernt.

Bevor es wieder gen Deutschland geht, halten wir dann noch am Hafen von Usk. Wir parken am Womo Stellplatz am Hafen (da scheint es nachts recht laut zu werden) und gehen noch etwas shoppen und bummeln. Haben sich die Mädels gewünscht. Postkarten sind übrigens irgendwie Mangelware gewesen im Urlaub. Wir haben nirgendwo welche entdeckt, so dass die Daheimgebliebenden dieses Frühjahr leider schlechte (=keine) Karten haben 😦
Uns hat es gut gefallen am Ijsselmeer, besonders in der Nebensaison ist es schön. In der Hauptsaison soll es schon voller sein, aber man findet wohl immer n Stellplatz… Wir kommen wieder.
